03.07.22 Jubiläums-Sommerfest

50 Jahre Lebenshilfe Fulda-Hünfeld

Jubiläumsfest am 03.07.2022 in Künzell

Buntes Programm zum Lebenshilfe-Jubiläum mit besonderer Ehrung des Landesverbandes (Silberne Ehrennadel für R. Bub)

DSC09181
50 Jahre Lebenshilfe Fulda-Hünfeld
Sommerfest

Mit einem abwechslungsreichen Programm – auf die Beine gestellt durch die Vereinsgemeinschaft 850 Jahre Künzell-Bachrain – sowie mit einer besonderen Ehrung hat die Lebenshilfe Fulda-Hünfeld am Wochenende ihr 50-jähriges Bestehen (nach-) gefeiert. 

Rund um das Gemeindezentrum fand bei herrlichem Sommerwetter auch die Jubiläumsfeier statt. Nach einem ökumenischen Festgottesdienst, den der evangelische Pfarrer Lars Rilke gemeinsam mit dem Ständigen Diakon Wolfgang Günther leitete, begann auf dem Platz vor dem Gemeindezentrum das bunte Festtreiben mit Frühschoppen und Blasmusik von der Musikkapelle Künzell.

Zum „offiziellen“ Teil mit Grußworten des Lebenshilfe-Vorstandsteams um Anja Fröhlich sowie von Kreisausschuss-Mitglied Joachim Janshen, Künzells Bürgermeister Timo Zentgraf und Bachrains Ortsvorsteher Eugen Heidelmeier gab es doch noch eine Überraschung: Der langjährige Vorsitzende der Lebenshilfe Fulda-Hünfeld, Rainer Bub, der den Vorsitz 2021 nach mehr als 20 erfolgreichen Jahren abgegeben hatte, wurde vom Landesverband Hessen der Lebenshilfe mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Karin Schleith, Vorstandsmitglied des Landesverbands, ließ noch einmal die Verdienste Bubs Revue passieren: Unter seinem Vorsitz wurde das Angebot an Ferienfreizeiten und Wochenaktivitäten wie Reiten, Musik oder Malen massiv ausgebaut. Die Zahl der Mitglieder erhöhte sich auf fast 270, durch Kontakte zu Vereinen, in die Politik und zur örtlichen Wirtschaft gelang es ihm immer wieder, Spendengelder „locker zu machen“.  Schleith sagte wörtlich: „Menschen wie Sie sind in der Lebenshilfe unverzichtbar.“ Gleichzeitig sei es ihm gelungen, einen Generationswechsel einzuläuten und einem jungen neuen Vorstandsteam den Weg zu ebnen.

Anja Fröhlich, Bettina Jost, Corina Sujer und Sabine Petermann bilden nun seit 2021 das „Frauen-Power-Team“ an der Vereinsspitze. Fröhlich hatte zur Begrüßung auch noch mal an die Anfänge der Lebenshilfe in Osthessen erinnert. Im Jahr 1970 fanden sich, inspiriert durch Tom Mutters, den niederländischen „Vater“ der Bundesvereinigung Lebenshilfe, auch in Fulda einige engagierte Eltern und Pädagogen zusammen und gründeten eine Ortsvereinigung. Mit Blick auf diese Mitglieder der ersten Stunde sagte Fröhlich: „Sie haben gemeinsam gelacht, gekämpft, geweint, gefeiert – und zusammen viel erreicht!“ Früher habe man noch vor einem Restaurantbesuch anfragen müssen, ob denn ein Kind mit Behinderung mitkommen dürfe. Das sei heute – gottseidank – anders, auch wenn der Gedanke der Inklusion noch längst nicht in allen Bereichen des Lebens angekommen sei und gelinge. Der besondere Dank gelte jenen Eltern, die ihre Kinder in der Öffentlichkeit „sichtbar gemacht“ und damit mutige erste Schritte zur Inklusion gegangen sein.

Seit nunmehr mehr als 50 Jahren ist der Elternverein Lebenshilfe Fulda-Hünfeld e.V. unermüdlich engagiert, um für Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige da zu sein, Freizeiten und besondere Erlebnisse zu organisieren und betroffene Familien untereinander zu vernetzen. Die Lebenshilfe sei „als wichtiger Akteur in der Behindertenhilfe im Kreis Fulda nicht wegzudenken“, betonte Kreisausschussmitglied Joachim Janshen, der auch die Grüße und Glückwünsche von Landrat Bernd Woide und Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld überbrachte. Bachrains Ortsvorsteher Eugen Heidelmeier und Künzells Bürgermeister Timo Zentgraf, der als Schirmherr der Veranstaltung fungierte, betonten die enge Bindung des Vereins an die Gemeinde Künzell. So bestehe schon seit der Gründungszeit eine gute Verbindung zu den „Bachrainer Nikoläusen“, die im Laufe der Jahre viele Tausend Euro Spendengelder für die Lebenshilfe zusammengetragen haben. Für das Netzwerk Antonius und das Zentrum „Zitronenfalter“, wo auch die Geschäftsstelle der Lebenshilfe angesiedelt ist, überbrachte Kerstin Reith die besten Wünsche. Die Lebenshilfe sei ein wichtiger Kooperationspartner im Auftrag der Inklusion, sagte Reith. „Und dass diese Arbeit seit nunmehr 52 Jahren rein ehrenamtlich geleistet wird, ist um so bemerkenswerter!“, betonte sie.

Auch Bundestagsabgeordneter Michael Brand ließ es sich trotz vieler Verpflichtungen an diesem Tag nicht nehmen, persönlich zu erscheinen und seine Glückwünsche zu übermitteln. Gerade im Bereich der Inklusion sei es wichtig, zusammenzustehen und auch über Parteigrenzen hinaus für die gute Sache zusammenzuarbeiten.

Das Rahmenprogramm bot für alle Gäste etwas: Die Kinderfeuerwehr Künzell machte eine Vorführung vor dem Gemeindezentrum, der Kindergarten Schneckenhaus trat auf, und die Jugendfeuerwehr betreute einen Infostand und Wasserspiele. Später sorgte die Marching Band Bachrain für Stimmung, bevor die Keyboard-Gruppe der Lebenshilfe ihren ersten großen Auftritt unter neuer Leitung hatte.  Später gehörte die Bühne ganz den Tanzformationen: Den Anfang machten die „Lollipops“ des GVK, danach tanzten die Schülergruppe der TSG Künzell sowie Solotänzerin Luisa Schultheis. Zum gemütlichen Ausklang bei Speis und Trank sorgten dann Herber’s House Band. Alle Erlöse des Festes sowie des Benefizkonzerts fließen der Lebenshilfe zu.