Benefizkonzert
des Heeresmusikkorps Kassel am 05.07.2022
Spektakuläre Blasmusikklänge zum Finale des Lebenshilfe-Jubiläumsfestes
Mit einem spektakulären Blasmusik-Konzert – weitab von allen herkömmlichen Bierzeltklängen – hat das Jubiläumsfest zum 50-jährigen Bestehen der Lebenshilfe-Kreisvereinigung Fulda-Hünfeld am Dienstagabend ein furioses Finale gefunden. Unter der Leitung von Oberstleutnant Tobias Terhardt zeigten die Militärmusikerinnen und -musiker des Heeresmusikkorps Kassel die ganze Palette der sinfonischen Blasmusik und rissen das Publikum im gut gefülltem Gemeindezentrum Künzell immer wieder zu Begeisterungsstürmen hin. Der Erlös des Benefizkonzerts kommt der Arbeit der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderungen zu Gute.
Stand der Auftakt des Konzerts mit dem Defiliermarsch von Carl Faust noch ganz im Zeichen der traditionellen Militärmusik, so war spätestens bei Rossinis Ouvertüre zur Oper „Wilhelm Tell“ klar, dass sich das Heeresmusikkorps – auch dank der gelungenen Arrangements - mit vielen klassischen Symphonieorchestern messen kann. Quirlige Klarinettenläufe und satte Klänge von Saxophonen und tiefem Blech sorgten für eine lebendige und facettenreiche Darbietung. Auch der Marsch aus „Wallensteins Lager“ von Smetana hatte im Arrangement von Will van der Beek nicht Martialisches, sondern kam druckvoll, aber elegant daher. Einen Höhepunkt vor der Pause bildete sicher „Die Krone der Schöpfung“, ein selten gespieltes Werk für großes Orchester von Udo Jürgens, das typische Schlagerelemente mit bombastischen Orchestereffekten kombiniert. Als Gesangssolist bewährte sich hier Stabsfeldwebel Markus Klöppner, bevor dann Henry Mancinis „Pie in the Face Polka“ (Solistin: Hauptfeldwebel Svenja Borgstädt) das Publikum mit beschwingten Klängen und halsbrecherischen Holzbläserkaskaden in die Pause entließ.
Zwischendurch hatten Anja Fröhlich vom aktuellen Lebenshilfe-Vorstandsteam und Rainer Bub als früherer Vorsitzender, der das Benefizkonzert schon vor mehr drei Jahren geplant und eingefädelt hatte, die Gäste begrüßt und für das einmalige Engagement im Dienste der guten Sache gedankt.
Das Heeresmusikkorps Kassel ist eines der dienstältesten Musikkorps der Bundeswehr, aber es wirkt mit seiner Musikauswahl und der Spielfreude gleichwohl immer noch jung. Das zeigte sich auch nach der Pause, als das Orchester mit den „Jubelklängen“ von Ernst Uebel, dem „Steel Pan Medley“ und mit „Somewhere over the Rainbow noch mal alle Register seines Könnens zog. Die begeisternd aufspielende Posaunengruppe stand dann bei „TOTO for Trombones“ im Blickpunkt, bevor der Abend mit „Pur on Tour“ ausklang. Orchesterleiter Tobias Terhardt führte seine Musikerinnen und Musiker ebenso stringent und zupackend durch den Abend, wie er das Publikum mit verbindenden Texten zum Programm an die Hand nahm. Es war ein Abend, der Appetit auf mehr machte!